Können Sie gut mit Kindern und Jugendlichen umgehen? Übernehmen Sie gerne Verantwortung und haben eine ausgeprägte Sozialkompetenz? Dann könne der Beruf des Erziehers genau das Richtige für Sie sein. In diesem Artikel erfahren Sie alles zur Ausbildung und dem Alltag der Pädagogen.
Erzieher müssen viel Verantwortung übernehmen. Dafür haben sie einen zukunftssicheren Beruf, der viel Abwechslung bietet. Alles über die Ausbildung zum Erzieher finden Sie in diesem Artikel.
Erzieher und Erzieherinnen sind staatlich anerkannte sozialpädagogische Fachkräfte. Im Gesetz sind die Aufgaben des Erziehers folgendermaßen definiert:
„Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.“ (§1 SGB VIII)
Ganz allgemein geht es in dem Beruf des Erziehers also darum, Kinder, Jugendliche und Familien zu fördern. Das Ziel bei dieser Förderung besteht darin, positive Lebensbedingungen zu schaffen, bzw. zu erhalten. Um das zu gewährleisten, leisten Erzieher zwar auch beratenden und pflegende Tätigkeit, spornen ihre Klienten allerdings in erster Linie zur größtmöglichen Selbstständigkeit an.
Je nach Einsatzort gibt es zahlreiche unterschiedliche Aufgaben, denen ein Erzieher dafür gewachsen sein muss. Folgendes Tätigkeiten fallen in der Regel an:
Nach der Ausbildung haben Erzieher zahlreiche Möglichkeiten, ihre Kenntnisse sinnvoll einzubringen. Üblicherweise arbeiten Erzieher in folgenden Bereichen:
Wie in einer schulischen Ausbildung üblich, setzt sich die Lehre zum Erzieher aus einem theoretischen und einem kleineren, praktischen Teil zusammen. Die Lerninhalte der Ausbildung sind bundesweit einheitlich geregelt.
Die Theorie setzt sich aus allgemeinbildenden Fächern (Deutsch, Politik, Fremdsprachen, Religion) und berufsbezogenen Fächern zusammen. Letztere bestehen aus grundlegenden Erziehungstheorien und- maßnahmen, Planen und Durchführen von erzieherischen Angeboten, Kindes- und Jugendentwicklung, Umgang mit Entwicklungsstörungen, Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen, Einsatz von Medien in der Pädagogik, Sprachförderung sowie Bewegung und Musik mit Kindern.
In den Praxisphasen (vor allem im Anerkennungsjahr nach der Ausbildung) bekommen die Auszubildenden Gelegenheit, ihre theoretischen Kenntnisse im Berufsalltag anzuwenden. Die Integration in das Team geht hier meist sehr schnell vonstatten – schließlich geht es im Erzieherberuf darum miteinander zu arbeiten. Wer selbstständig, motiviert und kompetent auftritt, wird schnell Anschluss finden.
Die Ausbildung des Erziehers dauert drei Jahre. Im vierten Jahr findet ein Anerkennungsjahr statt, nach welchem man sich als staatlich anerkannten Erzieher bezeichnen darf. Es gibt Möglichkeiten die Ausbildungszeit zu verkürzen. Diese sind je nach Bundesland unterschiedlich geregelt. So kann sich beispielsweise die Zeit des Anerkennungsjahres verkürzen, wenn bereits vor der Ausbildung Erfahrung in einem ähnlichen Berufszweig gesammelt wurde. Für mehr Informationen zu einer möglichen Verkürzung kontaktieren Sie den Ausbildungsanbieter Ihrer Wahl im entsprechenden Bundesland.
Während der ersten zwei Jahre der Ausbildung absolviert man außerdem den Abschluss zum Sozialassistenten. Wenn man diese Qualifikation bereits besitzt können die ersten beiden Lehrjahre in den meisten Fällen vollständig erlassen werden.
Die Voraussetzungen, die für das Erlernen des Erzieherberufes notwendig sind, sind nicht überall einheitlich. Gerade Privatschulen können in einigen Punkten Abstriche machen, da sie weniger Vorgaben als staatliche Ausbildungsbetriebe haben. Fragen Sie bei Unsicherheiten bei dem Ausbildungsanbieter Ihrer Wahl nach. Generell sind folgende Erwartungen an Bewerber üblich:
Leider haben Absolventen einer Erzieherausbildung während der ersten drei Lehrjahre nicht mit einer hohen Ausbildungsvergütung zu rechnen. Stattdessen fallen auch bei einer privaten Ausbildung im wahrscheinlichsten Falle Kosten für Azubis an, während staatliche Ausbildungen keine Gebühren abverlangen. Die Kosten der privaten variieren je nach Anbieter, weshalb ein Preisvergleich unbedingt sinnvoll ist.
Im vierten Jahr der Ausbildung (dem Anerkennungsjahr) wird den Absolventen meist eine Vergütung gezahlt. Auch diese variiert und liegt im Schnitt bei etwa 1.300 – 1.450 €/ mtl.
Informieren Sie sich bei dem Ausbildungsanbieter Ihrer Wahl über nähere Details.
Unterstützungs- und Finanzierungsmöglichkeiten finden außerdem Sie hier: Ratgeber: Die Ausbildung finanzierenLink zum Ratgeber "Die Ausbildung finanzieren"
Im Schnitt verdient ein frisch ausgelernter Erzieher in Deutschland etwa 2.500 € – 2.800 €.
Die Vergütung ist allerdings nicht einheitlich geregelt. Da die Arbeitgeber untereinander verschiedene Tarifverträge haben, variiert auch die Vergütung. Öffentliche Einrichtungen vergüten nach dem TvöD: Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, Sozial- und Erziehungsdienst 2018Link zu Öffentlicher-Dienst.info" . Ausgelernte Erzieher bekommen hier in der Entgeltstufe 8a ein Einstiegsgehalt von 2.685 € im Monat.
Eine Einrichtung, die z.B. Mitglied der saarländischen Arbeiterwohlfahrt ist zahlt frisch ausgelernten Erziehern 2.375 € im Monat.
Je nach Qualifikation (Berufserfahrung, erweiterte Schulungen, etc.) kann sich das Einkommen natürlich steigern. Genauere Informationen bekommen Sie direkt bei den entsprechenden Einrichtungen.
Erzieher sind mehr gefragt, als jemals zuvor. Und es sieht nicht danach aus, als würde sich das in absehbarer Zeit ändern. Der Beruf gilt deshalb als einer der zukunftssichersten unseres Landes. Durch die vielen verschiedenen Berufsbereichen wird es für einen guten und begeisterten Erzieher außerdem kaum ein Problem darstellen, die richtige Einrichtung zu finden.
Der Erzieherberuf hält viele abwechslungsreiche Aufgaben bereit. Wem das auf Dauer nicht reicht, der hat die Möglichkeit, sich weiterzubilden. Besonders Weiterbildungen mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund sind beliebt, da sie das Kompetenzfeld eines Erziehers deutlich ausbauen und zur Ausübung einer Führungsposition qualifizieren.
Aus dem betriebswirtschaftlichen Bereich bieten sich folgende Weiterbildungsmöglichkeiten für Erzieher an:
Nicht jeder Erzieher hat Interesse an einer betriebswirtschaftlichen Weiterbildung. Wer trotzdem auf der Karriereleiter aufsteigen möchte, findet genügend Alternativen:
Zahlreiche Studiengänge ergänzen sich mit der Ausbildung zum Erzieher. Wenn Sie ein Studium nach der Lehre in Betracht ziehen, möchten wir Ihnen folgende Studiengänge ans Herz legen:
Bayerischer Rundfunk
Wikipedia