Können Sie sich für andere Sprachen begeistern? Haben Sie gute Noten in Englisch und interessieren sich für verschiedene Kulturen? Wenn Sie nun auch noch über ein unternehmerisches Denken verfügen, ist der Beruf des Fremdsprachenkorrespondenten wie geschaffen für Sie. In diesem Artikel erklären wir Ihnen alles über Ausbildung, Gehalt und Alltag dieses Berufes.
Fremdsprachenkorrespondenten sorgen dafür, dass die Zusammenarbeit mit ausländischen Geschäftspartnern reibungslos abläuft. Doch zu diesem Beruf gehört noch einiges mehr. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Ausbildung, Beruf und Gehalt eines Fremdsprachenkorrespondenten wissen sollten.
Fremdsprachenkorrespondenten sind auch unter der Berufsbezeichnung „Fremdsprachenassistenten“ bekannt. Wie der Name schon verrät, dreht sich in dem Job alles um Sprachen. Nahezu immer, wenn ein Unternehmen Geschäfte mit ausländischen Firmen oder Kunden abwickelt, sind die Fähigkeiten der Fremdsprachenkorrespondenten gefragt. Dabei sprechen die Fachkräfte in der Regel zwei Sprachen fließend.
Fremdsprachkorrespondenzen übernehmen dolmetschende Funktion, übersetzen Briefe in andere Sprachen oder sprechen direkt mit fremdsprachigen Kunden. Außerdem holen sie Angebote aus anderen Ländern ein, bearbeiten Anfragen oder verbuchen Aufträge aus dem Ausland.
Mehr als nur Dolmetscher
Sprachgewandtheit alleine reicht allerdings nicht aus, um allen Anforderungen dieses Berufes gerecht zu werden. Während ihrer Ausbildung lernen Fremdsprachenkorrespondenten, wie betriebliche Prozesse strukturiert sind und was unternehmerisches Denken bedeutet.
Schließlich sind die Fachkräfte unter anderem auch in Import- und Exportabteilungen tätig oder führen selbstständige Verhandlungen. Deshalb gelten Fremdsprachenkorrespondenten nicht nur als Sprachvermittler – Sie sind geschulte Geschäftsleute.
Folgende Aufgaben gehören zum Alltag eines Fremdsprachenkorrespondenten:
Wo arbeiten Fremdsprachenkorrespondenten?
Die Einsatzmöglichkeiten für Fremdsprachenkorrespondenten sind sehr vielseitig. Die Fachkräfte können in nahezu jedem größerem Wirtschaftsbereich Arbeit finden. Hier sind die gängigsten Arbeitsumfelder der Fremdsprachenkorrespondenten:
Üblicherweise ist die Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten ein kaufmännischer Ausbildungsberuf, welcher in zwei Jahren absolviert werden kann. Die landesrechtlich geregelte Ausbildung kann an vielen Berufsfachschulen absolviert werden. Außerdem sind mehrere Wochen Praktikum während der Ausbildung vorgesehen – oft sogar im Ausland. Dort können die Auszubildenden ihre erworbenen Kenntnisse erstmalig im Berufsalltag testen.
Natürlich liegt ein Schwerpunkt der Ausbildung auf den Sprachen. Neben Englisch wird je nach Schule noch eine zweite und teilweise auch eine dritte Fremdsprache unterrichtet. Dabei wird beim Abschluss erwartet, dass Prüflinge Englisch sehr gut (B2/ C2- Niveau nach dem europäischen Referenzrahmen für Sprachen), die zweite Fremdsprache gut (A2/ B1 – Niveau) und die dritte Fremdsprache in Grundkenntnissen (A1/A2- Niveau) beherrschen.
Einen weiteren Schwerpunkt der Ausbildung nehmen betriebs- und volkswirtschaftliche Themen ein.
Zusammengefasst kommen folgende Lerninhalte auf die Auszubildenden zu:
Die Ausbildung schließt mit einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung ab.
Aufbau der schriftlichen Prüfung:
Aufbau der mündlichen Prüfung:
Man glaubt es kaum: Als Fremdsprachenkorrespondent sollte man sich in erster Linie natürlich für Sprachen interessieren. Doch das alleine reicht nicht aus. Die Fachkräfte übernehmen viel Verantwortung und müssen auch mit Kunden umgehen können.
Folgende Voraussetzungen sollten Fremdsprachenkorrespondenten mitbringen:
Hard Skills
Soft Skills
Die Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten ist eine schulische Ausbildung. Deshalb ist für die Lehrzeit leider keine Vergütung vorgesehen. Informieren Sie sich bei dem Anbieter Ihrer Wahl über mögliche Schulgebühren.
Glücklicherweise gibt es jedoch andere Möglichkeiten, Unterstützungen für die Ausbildungszeit einzuholen. Einen Artikel zu diesem Thema haben wir hier für Sie aufbereitet: Ratgeber: Die Ausbildung finanzierenLink zum Ratgeber "Die Ausbildung finanzieren"
Die Höhe der Vergütung für ausgelernte Fremdsprachenkorrespondenten fällt in der Praxis sehr unterschiedlich aus. Die Größe des Unternehmens spielt hier ebenso eine Rolle, wie die Priorität der Auslandskontakte. Auch die jeweilige Branche oder vorhandene Tarifverträge haben einen Einfluss auf das Gehalt.
Die Spanne der Einstiegsvergütung für Fremdsprachenkorrespondenten liegt meist zwischen 1.500 € und 2.300 €/ mtl. Mit steigender Berufserfahrung kann dieses Gehalt natürlich steigen.
Fremdsprachenkorrespondenten haben zahlreiche mögliche Arbeitsgebiete. Das bietet eine breite Auswahl an Arbeitsplätzen. Außerdem leben wir in der Zeit der Globalisierung. Verschiedene Länder arbeiten eng zusammen und benötigen sprachkundige Vermittler. Die Globalisierung wird auch in den nächsten Jahren weiter voranschreiten. Fremdsprachenkorrespondenten haben also sehr gute Zukunftsaussichten.
Folgende Weiterbildungsmöglichkeiten bieten sich für Fremdsprachenkorrespondenten an, um ihre Karriere anzukurbeln:
Eurokaufmann
Der Eurokaufmann kann als eigene kaufmännische Ausbildung absolviert werden. Jedoch bietet er sich auch als Weiterbildung nach abgeschlossener Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten an. Eurokaufleute sind wirtschaftlich gut geschult und kennen alle Besonderheiten bei grenzübergreifenden Geschäften. Diese Weiterbildung ist für Fremdsprachenkorrespondenten eine gute Möglichkeit, um mehr Verantwortung im Unternehmen zu übernehmen.
Handelsassistent
Handelsassistenten übernehmen Führungspositionen, meist im Einzelhandel. Vor allem das Bestellen der richtigen Menge an Ware zum richtigen Zeitpunkt zählt zu ihren Aufgaben. Dafür müssen Handelsassistenten das Kaufverhalten ihrer Kunden sehr genau kennen und saisonale Umstände berücksichtigen.
Betriebswirt
Betriebswirte übernehmen federführend Planung, Kontrolle, sowie wirtschaftliche oder administrative Vorgänge eines Unternehmens. Aufgrund ihres breiten Kompetenzfeldes gelten als gesuchte Führungskraft in nahezu allen Wirtschaftsbereichen.
Studium
Nach der abgeschlossenen Ausbildung zu Fremdsprachenkorrespondenten steht natürlich einem geeigneten Studium nichts mehr im Wege. Hier haben die Fachkräfte freie Auswahl, ob sie sich auf ein Studium mit sprachlichen oder mit wirtschaftlichen Schwerpunkten konzentrieren möchten.
Wikipedia
Bayerischer Rundfunk