In diesem Artikel informieren wir Sie über den Arbeitsalltag sowie die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger. In diesem spannenden und vielseitigen Beruf arbeiten Sie mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Menschen zusammen und unterstützen diese bei der Bewältigung ihres Alltags.
Als Heilerziehungspfleger arbeitet man heutzutage entweder mit behinderten Menschen zusammen und hilft diesen dabei ein möglichst strukturiertes und produktives Leben zu führen. Oder man betreut Kinder und Jugendliche in sozialpädagogischen Einrichtungen wie Jugendheimen.
Ist Ihnen schon einmal die Frage gekommen wer sich eigentlich tagtäglich um junge und alte Menschen mit Behinderungen kümmert oder Kinder in sozialpädagogischen Einrichtungen wie z.B. einem Jugendheim betreut? Der Beruf nach dem Sie suchen, ist der des Heilerziehungspflegers (ebenso als HEP bekannt) .
Heilerziehungspfleger werden in Deutschland zu der Gruppe der Heilberufe gezählt, befinden sich also in bester Gesellschaft mit Physiotherapeuten, Altenpfleger und sogar Ärzten. Was alle diese Berufe gemeinsam haben, ist, dass Sie spannende, erfüllende und abwechslungsreiche Tätigkeiten beinhalten, bei denen Sie sehr viel direkten Kontakt zu anderen Menschen haben.
Im täglichen Arbeitsalltag würden Sie so beispielsweise behinderte Menschen in einer entsprechenden Einrichtung bei deren Lebensführung begleiten. Also morgens beim Waschen unterstützen, Medikamente verabreichen, gemeinsam frühstücken und die Freizeit gestalten.
Alternativ wäre auch eine Tätigkeit in einer integrativen Jugendeinrichtung möglich, bei der Sie Kinder in Gruppen betreuen und diese anleiten.
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere potentielle Einsatzorte und das Portfolio lässt sich durch gezielte Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen erweitern.
Die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger erfolgt schulisch und wird durch geplante praktische Phasen ergänzt.
Der Ablauf der Ausbildung ist bundeseinheitlich geregelt, was bedeutet, dass es konkrete zu vermittelnde Inhalte und Methoden gibt, die jeder Auszubildende lernen muss.
Wurde die Ausbildungszeit, die zwischen 2 – 3 Jahre dauert, erfolgreich abgeschlossen, erhält man die staatliche Anerkennung und darf sich fortan Heilerziehungspfleger nennen. Die Berufsbezeichnung ist nämlich geschützt und darf nur von entsprechend berechtigten Personen geführt werden.
Unterrichtet werden angehende Heilerziehungspfleger in speziellen Berufsfachschulen. Diese werden entweder vom deutschen Staat unterhalten oder befinden sich in privater Trägerschaft.
In der Regel kooperieren die Berufsfachschulen eng mit bestimmten Pflegeeinrichtungen oder Institutionen, so dass die Auszubildenden sich nicht selbstständig nach einer Praxisstelle umsehen müssen. Falls dies nicht der Fall ist, so muss bereits bei der Bewerbung der Nachweis vorliegen, dass man eine spätere Praxisstelle gefunden hat.
Da die Ausbildung – wie bereits erwähnt – bundeseinheitlich geregelt ist, lernt ein jeder Auszubildende fest vorgeschriebenes theoretisches wie praktisches Wissen. Im Folgenden listen wir Ihnen einen kurzen Auszug aus diesen Inhalten auf:
Um eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger beginnen zu können, bedarf es mindestens des Mittleren Bildungsabschlusses oder eines vergleichbaren Abschlusses. Alternativ wird auch der Hauptschulabschluss akzeptiert, wenn zusätzlich eine mindestens zweijährige Ausbildung erfolgreich absolviert wurde. Aber auch ein sehr guter erweiterter Hauptschulabschluss ist eine mögliche Voraussetzung.
Im Abschlusszeugnis der Schule sollten die Schüler idealerweise gute Noten in den Fächern Chemie und Biologie, Bildende Kunst, Musik und Deutsch haben.
Darüber hinaus wird üblicherweise auch empfohlen vor der Bewerbung zur Ausbildung ein längeres Praktikum als Heilerziehungspfleger zu absolvieren, um die persönliche Eignung für diesen Berufsweg festzustellen. Außerdem muss die gesundheitliche Eignung über ein ärztliches Attest nachgewiesen werden. Ebenso wird oft ein polizeiliches Führungszeugnis verlangt.
Neben diesen formalen Voraussetzungen gibt es noch eine Reihe an persönlichen Eigenschaften die ein Bewerber idealerweise mitbringen sollte:
Da es sich beim Heilerziehungspfleger um eine schulische Ausbildung handelt, sollten Auszubildende nicht mit einer Ausbildungsvergütung rechnen. Je nach Praxisstelle ist es jedoch möglich während der praktischen Phase eine Ausbildungsvergütung zu erhalten.
Bei einigen Schulen wird zudem eine monatliche Ausbildungsgebühr berechnet. Wie hoch diese ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Im Schnitt sollten Sie aber mit 300 – 350 € pro Monat rechnen.
Wer glaubt das die späteren Einsatzmöglichkeiten aufgrund der Berufsbeschreibung begrenzt sind, irrt sich gewaltig. Selbstverständlich arbeiten Heilerziehungspfleger auch in Wohnheimen für Behinderte oder Jugendliche, aber auch direkt in Förderschulen, Werkstätten, Sprachheilzentren und vielen mehr. Nach der Ausbildung stehen einem zudem viele unterschiedliche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung, so dass man die potentiellen Arbeitsstätten auch noch erweitern kann.
Bis auf wenige Ausnahmen bei denen aufgrund von Hygienebestimmungen das Tragen bestimmter Kleidung vorgeschrieben ist, arbeiten Heilerziehungspfleger in regulärer Straßenkleidung.
Typischerweise benötigen die Klienten und Patienten eine Betreuung rund um die Uhr, weswegen Heilerziehungspfleger oft im Schichtbetrieb und am Wochenende arbeiten.
Die Höhe des späteren Gehaltes ist stark davon abhängig ob man bei einer öffentlichen oder bei einer privaten Einrichtung arbeitet und in welchem Bundesland man wohnt.
In der Regel sollten Sie davon ausgehen, dass private Einrichtungen rund ein Drittel weniger zahlen, aber auch bei den öffentlichen kommt es darauf an, ob nach Tarif bezahlt wird.
Außerdem kann das Gehalt aufgrund besonders belastender Arbeit höher ausfallen.
Rechnen Sie durchschnittlich mit einem Gehalt zwischen 1600 – 1700 € brutto mit möglichen Spitzen von ca. 3400 – 3600 €.
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