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Welche Lerntypen gibt es?

Was sind Lerntypen und was macht sie aus? Wir klären Sie auf und informieren Sie zu jedem Typ über die passenden Lernstrategien.

Christoph Kappek, zuletzt aktualisert am 22.10.2018

Es ist heutzutage kein Geheimnis mehr, dass es verschiedene Lerntypen gibt. So lernt der eine besser über sein Gehör während der andere wiederum Bilder und Skizzen bevorzugt. Aber welche Lerntypen gibt es eigentlich und wie lernen diese am effektivsten?

Einführung

Haben Sie sich schon einmal gefragt warum Sie beim Lernen in einer Gruppe regelrecht aufgeblüht sind, obwohl Sie vorher im Unterricht wirklich Mühe hatten dem Lehrer zu folgen?

Nun, das liegt wohl daran, dass Sie sich Informationen besser über den direkten Dialog mit anderen einprägen können als über das reine Zuhören im Unterricht.

Ein jeder Mensch ist auf seine eigene besondere Art und Weise unterschiedlich. Und von daher lernt jeder Mensch auch auf seine eigene Weise besonders effektiv.

Nun liegt es daran, herauszufinden welcher Typ Mensch man eigentlich ist. Warum das wichtig ist? Indem man die für sich beste Strategie kennt, reduziert sich die Zeit, die für das Lernen benötigt wird.

Welche Lerntypen gibt es?

Gemeinhin gehen wir von 4 Lerntypen aus, die sich jeweils an einem bestimmten Sinnesorgan orientieren (Hören, Sehen, Fühlen, Sprechen).

Auditiver Lerntyp

Dieser Typ nimmt Informationen am besten auf, indem er anderen beim Sprechen zuhört. Der klassische und häufig kritisierte Frontalunterricht bereitet Menschen dieses Typus demnach wenig Probleme.

Häufig erkennt man diesen Typ daran, dass er eine besonders gute Auffassungsgabe hat. Liest man ihm etwas vor oder spielt eine Hörspielkassette ab, so kann er das Gehörte oft in kürzester Zeit sehr detailliert wiedergeben.

Kommunikativer Lerntyp

Wenn jemand gerne Lerngruppen organisiert und viel und aktiv im Unterricht mitarbeitet, handelt es sich dabei vermutlich um einen Vertreter des kommunikativen Lerntyps. Menschen dieses Typs stellen und beantworten gerne Fragen, da sie sich so Informationen besonders gut einprägen können.

Der kommunikative Lerntyp ist häufig bei Mitschülern sowie Lehrern äußerst beliebt, da er gerne das Gespräch sucht und sich austauscht. Aber auch als Zuhörer beweist er häufig seine Qualitäten, indem er mit Rat zur Seite steht, aber auch schnell Probleme anderer beim Lernen erkennen kann. So wird gemeinsam an einer Lösung gearbeitet und alle Beteiligten profitieren.

Visueller Lerntyp

Beim visuellen Lerntyp läuft alles über das Sehen. Vertreter dieses Typs zeichnen sich besonders durch ihre gute Auffassungsgabe beim Lesen aus. Aber auch Informationen von Schaubildern oder Skizzen nehmen sie besonders schnell auf. Dabei erinnern sie sich auch noch später an Details, die andere bereits längst vergessen haben.

Sie zeichnen sich zudem über eine genaue und akribische Arbeitsweise aus und sind zudem normalerweise sehr gut organisiert.

Motorischer Lerntyp

Kennen Sie den Fall, dass alle Erklärungen und Erläuterungen Sie nicht weit bringen, aber kaum „machen“ Sie etwas selbst, ist Ihnen alles klar?

Falls Sie hier mit Ja antworten, dann sind Sie wohl ein Vertreter des motorischen Lerntyps.

Diese nehmen Informationen am besten auf, indem Sie einfach selbst etwas durchführen. So blühen motorische Lerntypen bei praktischen Unterrichtseinheiten wie Laborarbeit regelrecht auf.

Auch lässt sich häufig beobachten, dass Menschen die dem motorischen Lerntyp zugeordnet werden können, aktiver sind als andere. So bewegen Sie sich gerne, laufen herum oder spielen mit etwas in ihren Händen herum.

Welcher Lerntyp bin ich

Welcher Lerntyp bin ich?

Haben Sie sich bei einem der beschriebenen Lerntypen wiedergefunden? Oder treffen gleich mehrere auf Sie zu?

Machen Sie sich bitte keine Sorgen, das ist völlig normal. Denn in der Realität gibt es sehr selten Menschen die sich nur einem Lerntyp zuordnen lassen. Viel eher lässt sich beobachten, dass die Allermeisten eine Mischung aus mehreren Lerntypen sind.

So gibt es Beispiele von Menschen die besonders gut lernen können, indem sie beim Gehen lesen (Bitte passen Sie auf den Straßenverkehr auf!). Wiederum andere benötigen eine möglichst störungsfreie und leise Umgebung, in der Sie den Lernstoff für sich visuell aufarbeiten können.

Lerntipps für jeden Typen

Wir haben gelernt, dass es unterschiedliche Lerntypen gibt. Da diese Lehrinhalte auf unterschiedliche Art und Weise aufnehmen, gibt es auch für jeden Typ passende Lernstrategien. Wir möchten Ihnen im Folgenden einige davon aufzeigen.

Da wir auch gelernt haben, dass es sogenannte Mischtypen gibt, würden wir Ihnen dazu raten mehrere unterschiedliche Strategien für sich und Ihr Kind auszuprobieren. Sie werden schnell merken was funktioniert und was nicht.

Auditiver Lerntyp

Dieser Typ sollte beim Lernen so oft wie möglich seinen Lernstoff laut vorlesen oder sich vorlesen lassen. Fassen Sie ein Thema in eigenen Worten zusammen und lesen Sie es anschließend laut vor – oder noch besser: Nehmen Sie sich auf und hören Sie sich selbst zu.

Probieren Sie einmal Hörbücher und Lern-CDs aus. Heutzutage gibt es eine nahezu unglaublich große Auswahl, die von Lektürehilfen für den Deutschunterricht bis hin zu spielerischen Lernhilfen für Mathematik reicht.

Auch gibt es im Bereich der Podcasts zahlreiche interessante Angebote. Sie behandeln im Geschichtsunterricht gerade das Römische Reich? Kein Problem, es gibt dutzende Podcasts die sich leidenschaftlich mit diesem Thema auseinandersetzen.

Manchmal bekommt man auch die Empfehlung beim Lernen Musik zu hören. Grundsätzlich ist an diesem Ratschlag wenig auszusetzen. Sie sollten lediglich darauf achten keine zu laute, zu schnelle oder zu textlastige Musik zu verwenden, da diese eher ablenkend als stimulierend wirken könnte.

Kommunikativer Lerntyp

Für den bestmöglichen Lernerfolg sollte dieser Typ darauf setzen, sich mit anderen auszutauschen. Organisieren Sie Lerngruppen. Bei diesen sollten Sie sich möglichst intensiv austauschen. Stellen Sie Fragen bei Dingen die Ihnen unklar sind und erklären Sie Inhalte bei denen Sie bereits sicher sind. Gerade der kommunikative Lerntyp profitiert sehr stark davon das Gelernte verbal wiederzugeben.

Heutzutage können auch das Handy sowie das Internet zur Hilfe herangezogen werden. Es gibt zahlreiche Foren für Schüler und Studenten, bei denen man Fragen beantworten und stellen kann. Aber auch WhatsApp, Skype oder andere Chatprogramme sind denkbar. Seien Sie hier ruhig kreativ und probieren Sie aus.

Sowohl im Unterricht selbst als auch daheim sind Quizkarten für den kommunikativen Lerntyp eine ideale Lernmethode. Abwechselnd kann man sich hier die Fragen der Quizkarten stellen und beantworten und eventuelle Unklarheiten besprechen. Der spielerische Lerneffekt ist enorm.

Aber auch kritische Gespräche sind eine enorm hilfreiche Art des Lernens. Picken Sie sich ein Thema heraus und diskutieren dieses kontrovers. Finden Sie Argumente und Gegenargumente und hinterfragen bestehende Normen und Denkweisen.

Visueller Lerntyp

Menschen die zum visuellen Lerntyp gehören, sollten in erster Linie darauf achten einen aufgeräumten und optisch ansprechenden Arbeitsplatz zu haben.

Da der Lernerfolg hier stark von der Optik und der Aufbereitung der Lerninhalte abhängig ist, empfiehlt es sich die volle Bandbreite an Möglichkeiten auszuschöpfen. Seien Sie ruhig kreativ und erstellen eigene Lernposter, Skizzen, Tabellen und sogar Präsentationen. So lernen Sie nicht nur, sondern bauen auch gleichzeitig Ihre Fähigkeit aus Inhalte optisch und verständlich aufzubereiten – Top für das Studium und das spätere Berufsleben!

Schauen Sie bei YouTube nach passenden Videos zum aktuellen Lernstoff. Es gibt viele Menschen die leidenschaftlich gerne Inhalte erklären und daraus Videos erstellen. Ideal für den visuellen Lerntyp. Aber auch Dokumentationen sind eine fantastische Möglichkeit etwas zu lernen.

In der Regel lesen Vertreter dieses Lerntyps sehr gerne. Demnach sind Bücher also eine sehr gute Methode um Wissen zu vermitteln und gleichzeitig die Begeisterung am Lesen aufrechtzuerhalten. Lassen Sie sich in Ihrer städtischen Bibliothek oder in der Buchhandlung über passende Literatur beraten. Oftmals gibt es zu den unterschiedlichsten Themen passend aufbereitete Bücher.

Und natürlich sollten Sie nicht die guten alten Karteikarten vergessen. Diese begleiten Schüler, Studenten und Erwachsene nun seit Urzeitgedenken und haben sich bis heute immer wieder bewährt. Ideal für das Vokabeltraining, aber auch für Lerninhalte jeglicher anderen Art. Sei es nun Mathematik, Biologie oder Geschichte.

Motorischer Typ

Bei diesem Lerntyp liegt der Schlüssel zum Erfolg im guten alten Motto „Learning by doing“.

Von allen Lerntypen findet man hier die am praktisch veranlagtesten Menschen. Ideal sind hier sehr anschauliche Lehrmethoden die auch gleichzeitig Bewegungsfreiheit ermöglichen. Besuchen Sie also ein Museum oder eine Ausstellung zu einem passenden Thema. Nicht selten werden auch Workshops zu allerlei Themen angeboten – von Chemie bis hin zu Schreibkursen. Denkbar wäre auch eine eigene kleine Werkstatt zum Basteln und Experimentieren in den eigenen vier Wänden, im Keller oder der Garage.

Ebenso eine praktische Methode, ein bestimmtes Thema anschaulich und praktisch zu erlernen, sind Baukasten, Modelle und Spiele. Zu nahezu allen Themen kann man entsprechende Angebote finden.

Besonders wichtig: Gönnen Sie Vertretern dieses Typs ausreichend Bewegungsfreiheit. Dies hilft dabei den Lernstoff leichter zu behalten.

Abschließende Worte

Betrachten Sie diese Lerntypen bitte nicht als feststehende Grundsätze an die Sie sich blind halten müssen. Viel eher sollen Sie Ihnen Ideen geben, an denen Sie sich orientieren können.

Probieren Sie die unterschiedlichsten Ansätze aus, experimentieren Sie, kombinieren Sie. Seien Sie kreativ. Da kein Mensch wie der andere ist, kommt es zum Teil auch auf Sie an die passende Lernmethode für sich oder Ihr Kind herauszufinden.

Autor

Christoph Kappek

Christoph Kappek

Christoph beschäftigt sich mit verschiedenen Bildungs­systemen und Pädagogik. Dieses Interesse ist die Grundlage seiner Artikel.



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